Exkursionsbericht: Exkursion zur Turmhügelburg Lütjenburg

Am vergangenen Mittwoch, dem 3. Juli 2024, fand eine gemeinsame Exkursion des Hamburger Vorgeschichtsvereins und des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität zur Turmhügelburg in Lütjenburg statt. Die Exkursion war Teil des von Dr. Frank Andraschko veranstalteten Mittelseminars „Handwerk im Mittelalter“, das in diesem Sommersemester stattfindet.

Bei der Turmhügelburg handelt es sich um die Rekonstruktion einer Burganlage mit Motte und Vorburg des 12. und 13. Jahrhunderts aus Holstein, die auf archäologisch belegten Vergleichsbefunden dieser Zeitstellung, insbesondere vom Großen Schlichtenberg, basiert. Die Anlage wurde von Dipl. Ing. Klaus Dygutsch geplant und unter seiner Leitung errichtet und ist heute als Freilichtmuseum zu besuchen – unterhalten wird sie durch die Gesellschaft der Freunde der mittelalterlichen Burg in Lütjenburg e.V.

An der Turmhügelburg wurden wir von der Leiterin des Museums, Frau Dr. Ann Katrin Meyer, erwartet, die uns eine umfassende Führung über das Gelände gab und dabei nicht nur die Besonderheiten der einzelnen Gebäude erläuterte, sondern auch immer wieder auf die historischen Hintergründe und Aspekte der täglichen Museumsarbeit einging. An dieser Stelle sei Frau Dr. Meyer für die tollen Einblicke ganz herzlich gedankt!
Ergänzt wurden diese Ausführungen von Frau Dr. Meyer anschließend durch Kurzreferate einiger Studierender und die Vorführung der Arbeit an einer Wippdrechselbank. Zum Abschluss der Exkursion wurde noch ein kurzer Abstecher in die Kirche St. Michaelis in Lütjenburg gemacht, bevor es wieder zurück nach Hamburg ging.

Text und Fotos: Lukas Eckert

Exkursionsbericht: Exkursion nach Lüneburg

Zu Ehren unseres langjährigen Schätzmeisters Peter Kraus, der aus dem Amt scheidet, fand am 29. Mai 2024 auf Einladung des Lüneburger Stadtarchäologen Tobias Schoo eine Exkursion des Vorgeschichtsvereins nach Lüneburg statt. Wir hatten dort sehr spontan Gelegenheit, eine Grabung, die von Dr. Frank Andraschko geleitet wird, zu besichtigen. Während der Grabung wurde ein neuzeitliches Gewölbe freigelegt, das im Zusammenhang mit der alten Kettenstrafanstalt nahe des Kalkbergs, einem ehemaligen Gefängnis, zu sehen ist und bei dem es sich womöglich um die Reste einer großen Luftheizungsanlage handelt.

Herr Schoo vermittelte anschaulich und interessant direkt am Grabungsschnitt die Hintergründe zur Geschichte der Kettenstrafanstalt und ordnete die nun freigelegten Befunde für uns ein.

Anschließend ging es in das Museum Lüneburg, wo Herr Schoo uns in den sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Magazinräumen einen ersten Einblick in die vor kurzem beendeten Ausgrabungen unter der IHK Lüneburg und die dort geborgenen Funde gab. So konnten im Rahmen der methodisch anspruchsvollen Grabung spannende Befunde wie ein Teil eines Brunnens, von dem Herr Schoo uns ein 3D-Modell präsentierte, und eine Vielzahl an Funden zutage gefördert werden, die ein interessantes Schlaglicht auf die Lüneburger Geschichte werfen.

Dies setzte sich dann auch bei einem kurzen Abstecher in die Ausstellung des Museums fort – vielleicht ergibt sich ja in der Zukunft noch einmal die Gelegenheit für einen ausgiebigeren Ausflug in die Ausstellungen des Museums und in die Stadtgeschichte Lüneburgs! An dieser Stelle sei Herrn Schoo noch einmal sehr herzlich für die interessanten Führungen und die spannenden Einblicke, auch hinter die Kulissen, gedankt!
Die kleine Exkursion klang anschließend bei einem gemeinsamen Mittagessen aus. Herr Andraschko nutzte dabei die Gelegenheit, Herrn Kraus für seine langjährige Arbeit im Verein noch einmal zu danken – und diesem Dank sei sich auch an dieser Stelle noch einmal angeschlossen. Vielen Dank für Ihr großes Engagement, Herr Kraus, und auf noch viele weitere gemeinsame Exkursionen!

Text und Fotos: Lukas Eckert

Exkursionsbericht: Besuch der Sonderausstellung „LIGHT MY FIRE“ im AMH

Am vergangenen Mittwoch, dem 24. April, fand organisiert durch den Hamburger Vorgeschichtsverein eine kleine Exkursion in die Sonderausstellung „LIGHT MY FIRE“ des Archäologischen Museums Hamburg statt. Für den Besuch fand sich eine Gruppe von ungefähr 20 Personen, Vereinsmitglieder und Studierende des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, zusammen, die vom Sammlungsleiter des AMH und Kurator der Sonderausstellung, Dr. Michael Merkel, durch die Ausstellung geführt wurden. Sie erhielten so einen spannenden Einblick in die Thematik der Ausstellung selbst, aber auch in die Hintergründe der Konzeptions- und Umsetzungsarbeit.

Die Ausstellung selbst bot dabei nicht nur archäologische Funde aus dem Kontext von Licht und Feuer – diese reichten etwa von ersten Werkzeugen zum Feuermachen über nachgebildete Höhlenmalereien, Feuerstellenbefunde und Ofenkacheln bis hin zu Lampen aus verschiedenen Zeiten und zeichneten so die Entwicklung erster Nutzungsformen des Feuers durch den Menschen bis hin zur Nutzung von Feuer und Licht bis in die Neuzeit nach. Darüber hinaus bot die Ausstellung auch neue und moderne Perspektiven auf die Bereiche Feuer und Licht und ihre Wirkung.

Anschaulich, nicht zuletzt durch die Ausführungen Dr. Merkels, wurde deutlich, welch entscheidender Einfluss sowohl Feuer als auch Licht bei der Entwicklung des Menschen bis in die heutige Zeit zukommt. Wir bedanken uns für das rege Interesse an der Führung und vor allem beim Archäologischen Museum Hamburg, seinem Direktor Prof. Dr. Weiss und nicht zuletzt bei Dr. Merkel für die spannende Führung und die interessanten Einblicke!

Text und Fotos: Lukas Eckert

Exkursionsbericht: Grabung im Bereich der ehemaligen Bornplatz-Synagoge

Am 18. Oktober unternahm der Hamburger Vorgeschichtsverein eine kleine Exkursion in Hamburg zum Joseph-Carlebach-Platz unweit der Universität Hamburg. Dort führt das Archäologische Museum Hamburg derzeit Ausgrabungen im Bereich der ehemaligen Bornplatz-Synagoge durch.

Der Grabungsleiter Kay-Peter Suchowa nahm sich viel Zeit, uns sowohl die bewegende Geschichte des Endes der Synagoge als auch die bisherigen Ergebnisse der Ausgrabungen zu präsentieren. Anschließend konnten wir direkt den ersten Vortrag der Vortragsreihe im Wintersemester besuchen, in dem Miroslav Popelka die wichtigsten vorgeschichtlichen Funde aus Böhmen vorstellte. Wir danken dem AMH und insbesondere Kay-Peter Suchowa für die spannenden Einblicke in eine laufende Grabung in Hamburg!

Text und Fotos: Robert Schumann

Exkursionsbericht: Museum August Kestner „Ein gut Theil Eigenheit – Lebenswege früher Archäologinnen“

Am Freitag, dem 21.07.2023, besuchte der Hamburger Vorgeschichtsverein die Sonderausstellung „Ein gut Theil Eigenheit – Lebenswege früher Archäologinnen“ im Museum August Kestner in Hannover.
Die Ausstellung stellt Frauen und ihre Forschungsleistungen in den Archäologien vom späten 18. bis zum 21. Jahrhundert mit dem Ziel vor, Archäologinnen und deren Beitrag zur Forschung im Fach selbst und in der breiten Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. So erhielten wir Einblicke in die spannenden und wechselhaften Biografien von bekannten Pionierinnen wie Sibylle Mertens-Schaaffhausen, (1797–1857), Ida von Boxberg (1806–1893), Johanna Mestorf (1828–1909), aber auch eher unbekannten wie Julie Schlemm (1850–1944), erfuhren von den Brüchen in den privaten und akademischen Lebensläufen von Margarete Bieber (1879–1978), Liebetraut Rothert (1909–2005) und Gertrud Dorka (1893–1976) zur Zeit des NS-Regimes und der Nachkriegszeit und lernten die unterschiedlichen deutsch-deutschen Forscherinnenschicksale von Waldtraut Schrickel (1920–2009) und Sigrid Dušek (1937–2009) kennen. Dass auch die Geschichte des Museum August Kestner eng mit zwei besonderen Persönlichkeiten verbunden ist, belegen die Geschichten von Hedwig Küthmann (1892–1967) und Irmgard Woldering (1919–1969).


Wir bedanken uns bei den beiden Kuratorinnen Frau Dr. Anne Viola Siebert und Frau Dr. Doris Gutsmiedl-Schümann für die informative und kurzweilige Führung und die spannende Diskussion über Frauen in der Archäologie und das Forschungsprojekt „AktArcha – Akteurinnen archäologischer Forschung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften: im Feld, im Labor, am Schreibtisch“.

Link zur Ausstellung

Links zum Forschungsprojekt „AktArcha“:
Projekt-Homepage
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Text und Fotos: Lorenz Luick